Immer wieder werden in Waldorfschulen Masernausbrüche vermeldet, statistisch signifikant häufiger als in anderen Schulformen. Auch sind die Durchimpfungsraten hier deutlich geringer. Dies hat unter anderem mit den Ansichten von anthroposophischen Ärzten zu tun. Einen sehr speziellen Fall hat It Hurts When IP einem Faktencheck unterzogen.
Jan Böhmermann: „Warum muss man bei der Schule, wenn man da sein Kind anmeldet, extra solche Sachen angeben?“. Olli Schulz: „Wenn ich sowas höre, muss ich im Strahl kotzen“.
Schnell nahmen verschiedene Medien das Thema auf. Auch das Bildungsministerium von Schleswig-Holstein schaltete sich ein: „Wir werden nunmehr im Rahmen der Rechtsaufsicht über die Waldorfschule Kiel prüfen, inwieweit der Aufnahmebogen die rechtlichen Anforderungen einhält.“
Die französische Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ widmet sich in ihrer aktuellen Ausgabe von Januar 2020 der Anthroposophischen „Medizin“ des österreichischen Hellsehers Rudolf Steiner.
„Die Tatsache, dass eine Universität anthroposophisch-medizinische Kurse anbietet, trägt dazu bei, die Grenze zwischen Vernunft und magischem Denken zu verwischen.“ (Charlie Hebdo)
Aus Waldorfschulen und -Kindergärten hört man oft von einer Art inoffiziellem „Dresscode“, den man bei genauer Betrachtung auch auf den Internetseiten von Waldorfschulen und -Kindergärten findet.
Grundlage des Arbeitens in Waldorfschulen und -Kindergärten ist die Anthroposophie des Hellsehers Rudolf Steiner. Zu der esoterischen Lehre gehören der Glaube an Karma und Reinkarnation, Dämonen und Naturwesen, aber auch an Varianten der „Aura“, genannt „Äther- und Astralleibe“. Und wie alles in dieser „Geheimlehre“, die viele Eltern nicht durchschauen, hat natürlich auch die Kleidung eine tiefere Bedeutung:
Kleider sind ein „Abbild der Seele“ und haben angeblich Auswirkungen auf die „Aura“ und die „spirituelle Entwicklung“ eines Kindes. Zum seinem Wohl ist also besonders darauf zu achten, was es trägt. Das fängt an bei den zu verwendenden Materialien und geht bis hin zu den empfohlenen Farben und Mustern für Kinderkleidung. Die von der Waldorfbewegung werbewirksam hervorgehobene Erziehung zur „Individualität“ endet oft schon da, wo die Kleidung des Kindes aus esoterischer Sicht unpassend ist.
Welche unausgesprochenen Bekleidungsvorschriften für Waldorfkinder gibt es, wo werden sie angewendet – und vor allem, warum?
Rudolf Steiner. Begründer der Anthroposophie, der Waldorfpädagogik, der biologisch-dynamischen Landwirtschaft, der anthroposophischen Medizin. Tausende Einrichtungen berufen sich auf ihn. Die von ihm initiierte Esoterik-Branche macht Umsätze in Milliardenhöhe.
Mussder Erfinder des anthroposophischen Glaubens nicht unweigerlich ein Genie gewesen sein? Ein charismatischer Guru mit übermenschlichen, ja vielleicht sogar göttlichen Kräften? Oder war er vielleicht krank?
Aus Waldorfschulen wird immer wieder von Gewalt berichtet – über Gewalt von Lehrern gegen Schüler. Gewalt gibt es auch in Waldorfkindergärten, durch die Hand von Erzieher*innen, gegen Kinder. Ist das zwar bedauerlich, aber „normal“, weil Waldorfschulen und -Kindergärten ja auch nur ein Spiegel der Gesellschaft sind? Oder gibt es spezifische Gründe für Gewalt an diesen privaten esoterischen Einrichtungen, denen man so gerne wachsweiche „Kuschelpädagogik“ unterstellt?
Sicher ist: Gewaltvorwürfe behandeln die anthroposophischen Waldorfeinrichtungen gerne nur im internen Kreis. Und sie wollen verhindern, dass diese Probleme nach außen dringen. Erheben Kinder oder Eltern offiziell Beschwerde, werden sie zum Problem. Sie werden eingeschüchtert, Verhören unterzogen – und nicht selten einfach aus den Schulen und Kindergärten geworfen. Aus der Sicht vieler Anthroposoph_innen scheint das Reden über Gewalt schlimmer zu sein, als die Gewalt selbst.
Gewalt hat bei Waldorfs Tradition – schon seit der ersten Waldorfschule
Lehrer-Gewalt war bereits an der allerersten Waldorfschule ein Thema: an der vom Hellseher und Okkultisten Rudolf Steiner gegründete Waldorfschule Stuttgart. Nach einer Reise zurückgekehrt fand Steiner die Schule chaotisch vor, denn Lehrer hatten Schülern Ohrfeigen gegeben, und die Elternschaft war aufgebracht. Steiner gab daraufhin die Anweisung, dass die Vorfälle verschwiegen werden sollten:
Geheimhaltung als Prinzip
„Ich bin jetzt erst seit Stunden wieder da, aber ich habe schon so viel Geschwätz gehört, wer eine Ohrfeige gekriegt hat und so weiter; es geht schon ins Grenzenlose, dieses Geschwätz durch die Leute hindurch, daß es mir schrecklich war. Nicht wahr, wir brauchen uns nicht zu kümmern, wenn es durch alle möglichen unrichtigen Fugen herauskommt. Da sind wir harthäutig dagegen; aber tragen wir nur ja nicht selber dazu bei.
Stellen Sie sich folgende Szene vor: Vierzig in Rottönen gekleidete Kinder sitzen auf roten Kissen in einem roten Raum mit roten Vorhängen und roten Türen. Im Chor sprechen die Kinder einen Text über „der Seele Geistesmacht“:
„Der Sonne liebes Licht, Es hellet mir den Tag; Der Seele Geistesmacht, Sie gibt den Gliedern Kraft; Im Sonnen Lichtes Glanz Verehre ich, 0 Gott, Die Menschenkraft, die Du In meine Seele mir So gütig hast gepflanzt, Daß ich kann arbeitsam Und lernbegierig sein. Von Dir stammt Licht und Kraft, Zu Dir ström‘ Lieb‘ und Dank.“
Vielleicht vermuten Sie zuerst, hier dem Treffen einer Sekte zuzusehen. Und damit lägen sie nicht mal ganz falsch. Die dargestellte Schule ist eine Steiner-Schule, eine Waldorfschule. Den von den Kindern auswendig gelernten, christlichen Ritualtext hat der Schulgründer verfasst: Der Hellseher und Okkultist Rudolf Steiner. Die Kamera dringt hier in eine Welt vor, die die Waldorfschulen sonst nur sehr ungern zeigen. Doch die Waldorfschule allein entscheidet, was wir von ihr sehen dürfen.
„Schulministerin Yvonne Gebauer ist Ehrengast in Aachen bei der Feierstunde der lokalen Waldorfschulen und Kindergärten. In der Aula Carolina feiern sie gemeinsam die Gründung der ersten Waldorfschule vonr 100 Jahren in Stuttgart (…)
„Ich bin nicht bange um die Zukunft der Waldorfschulen in NRW“. Sie seien eine Bereicherung für die Schullandschaft und ergänzten diese mit einem Angebot, das vielen Eltern wichtig sei, sagte sie am Samstagnachmittag.
Gebauer freut sich, dass es 57 gut laufende Schulen im Bundesland gibt, die nach dem Reformpädagogen Rudolf Steiner arbeiten. Die Ministerin führt sich sichtlich wohl und plaudert unbefangen (…).
Die Ministerin lobt den selbstbewussten Auftritt der Schüler. Waldorf helfe, die eigene Persönlichkeit auszubilden.“ (Aachener Zeitung)
Quelle: Aachener Zeitung vom 31. März 2019 – „Aachener Schule gut für die Zukunft aufgestellt„. Im Artikel kommt weiter Waldorf-Lehrer von Wernsdorff zu Wort: Waldorfschüler würden den „Zugang zur eigenen Mitte“ finden, was „gegen den Anstieg von psychischen Krankheiten in der Gesellschaft“ helfe.
Wie „gut“ die Waldorf-Bewegung in Nordrhein-Westfalen „läuft“, kann man hier an einigen Beispielen nachlesen:
Die Verwendung von Mikrowellengeräten ist beim esoterischen Anbauverband Demeter laut Richtlinie streng verboten. Schließlich haben die Anthroposophen viel Arbeit in ihre okkult-magische Verfahren gesteckt, um „gestaltende, ätherische Lebenskräfte“ in den Produkten zu erzeugen. Und diese übersinnlichen „Qualitäten des Mondes, der Planeten und des Kosmos“ würden durch „Strahlung“ zerstört:
„Die gestaltenden Lebenskräfte werden in Erzeugung und Verarbeitung gefördert. Gesundheitsbedenkliche Stoffe oder Verfahren werden nicht eingesetzt. Die Integrität des Lebensmittels wird ebenso gewahrt wie seine Authentizität. Deshalb sind Isolate und das Herauslösen von Einzelstoffen ebenso tabu wie Aromastoffe, Mikrowellen, Strahlung oder Gentechnik, extremer Druck oder extrem hohe Temperaturen.“ (Demeter.de – „Lebensmittel“)
Metamorphosierende ätherische Universalkräfte und die Hellseher-Organe
Was sind das für Kräfte, die die Mikrowelle da zerstört? Nicht weniger als „ätherische Universalkräfte„! Diese kann man jedoch nur wahrnehmen, wenn man (wie Demeter-Erfinder Rudolf Steiner) seine „Hellseher-Organe“ genügend entwickelt hat:
„Die Bildekräfte sind gestaltverwandelnde (metamorphosierende) ätherische Universalkräfte, in denen und durch die die höheren Hierarchien bis hinauf zu den erhabenen Tierkreiswesen gestaltend wirken.
Bildekräfteforschung (…) erfordert darüber hinaus eine gezielte geistige Schulung, durch die erst entsprechende übersinnliche Wahrnehmungsorgane ausgebildet werden müssen, was aber prinzipiell jedem Menschen mit etwas Geduld und Ausdauer möglich ist.“ (Anthrowiki – „Bildekräfte“)
Eventuell verwechselt man bei Demeter ionisierende Strahlung auch mit radioaktiver Strahlung? In der „Demeter Verarbeitungsrichtlinien“ heißt es: „Nicht zulässig ist die Entkeimung mit ionisierenden (radioaktiven) Strahlen und Mikrowellen.„.
Übrigens: Auch zuhause sollten Mikrowellengerät (die überhaupt keine ionisierende Strahlung erzeugen) für den Demeter-Kunden Tabu sein:
„Wir empfehlen Ihnen, die Wertigkeit dieses Produktes nicht durch eine Mikrowellen-Erhitzung zu verändern.“ (Demeter-Betrieb Rose)
Mirkowellen? Auch nicht an Waldorfschulen
Laut einer Masterthesis zur Verbreitung von Mikrowellen und Demeter-Lebensmitteln an anthroposophischen Waldorfschulen heißt es:
79% der deutschen Waldorfschulen verbieten Mikrowellen bei der Schulverpflegung, 76% setzen voll auf die esoterischen „Bio-dyn“-Lebensmittel.
Böse „Strahlen“ stören die Hellseherei und die Reinkarnation
„Der Waldorflehrplan ist bekanntermaßen so aufgebaut, dass er die Entwicklung der Kinder vom eher träumenden Schulanfänger bis zum verantwortlich handelnden jungen Menschen begleitet. Die jeweiligen Themen sind auf die seelisch-geistigen Entwicklungsphasen der Kinder abgestimmt. Ein »Zufrüh« macht die Kinder frühreif, ein »Zuspät« langweilt nicht nur, sondern verhindert auch, dass die Kinder eine Entwicklungsförderung erfahren. (…)
Eine frühe sexuelle Aufklärung wird meist deshalb vertreten, weil man meint, nur aufgeklärte Kinder seien vor Missbrauch geschützt. Dem muss entgegengehalten werden, dass die Behandlung eines Themas erst das Bewusstsein dafür weckt. Genauso verarbeitet ein Kind den Aufklärungsunterricht:
Die Organe und Vorgänge werden benannt. Dadurch sind sie im Bewusstsein der Kinder präsent. Alles, was das Kind von jetzt an erlebt, wird nun auch mit Sexualität in Verbindung gebracht. Liegt nicht gerade eine Gefahr darin, dass das Kind nun eine größere Offenheit zeigt, sich auch auf den Bereich der Sexualität einzulassen?“ (Sibylle Raupach, „Sexualkunde in der Unterstufe?“ in „Erziehungskunst“, 2005)
Quelle: „Sexualkunde in der Unterstufe?“ von Sibylle Raupach, Waldorflehrerin in Hannover, 2005. Abschließend heißt es: „Wenn man lehrplangerecht arbeitet, ist es nicht angebracht, in der Unterstufe das Thema Sexualität explizit zum Unterrichtsinhalt zu machen.„
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